Das Problem der blutigen Ohrränder tritt nicht nur bei einigen Deutschen Pinschern, sondern bei den unterschiedlichsten kurzhaarigen Hunderassen auf, wie z. B. Rhodesian Ridgeback, Dackel, Dobermann, Weimaraner, Manchester Terrier usw.! Welche Ursache dahinter steckt, lässt sich bis heute nicht genau sagen. Nach unseren Erfahrungen bzw. derer, dessen Hunde davon betroffen waren, lässt sich nur schwer ein einheitlicher Ablauf - wann es auftritt, wie lange es dauert und welche Hunde eher anfälliger sind - beschreiben.
Die Ohrrandnekrose kann zu jeder Jahreszeit auftreten. Ob nun im Winter bei trockener, eisiger Kälte oder im Sommer bei trockener Hitze, die Ohrränder können schnell austrocknen und im Endeffekt
einreißen oder gar aufplatzen. Angenommen wird, dass zum Teil die Dicke der Ohrlappen bzw. Ohrränder eine entscheidende Rolle spielt, ob die Ohrrandnekrose nun auftritt oder auch nicht. Je dicker
die Ohrränder und je stärker diese behaart sind, je geringer ist das Risiko das sie austrocknen und aufplatzen. Aber Ausnahmen bestätigen auch hier wieder die Regel !!
Als Alternative gibt es in der Apotheke ein recht günstiges Gel-Pflaster mit Hydrokolloidtechnologie der Firma COMPEED (Compeed Ballenschutz, ca. 6-7 Euro pro Packung à 5 Pflaster) Damit haben wir und auch andere sehr gute Erfolge in kurzer Zeit erzielt. Das Pflaster wird direkt auf die Wunde geklebt. Wichtig: Das Ohr bzw. die Wunde darf zuvor nicht mit Salbe oder Creme vorbehandelt sein. Sitzt die Wunde zu dicht am Ohrrand, so empfehlen wir das Pflaster nicht „um die Ecke“ zu biegen, da ansonsten ein Luftraum an der Kante durch das Umbiegen entstehen kann und somit nicht mehr auf der Wunde aufliegt. Am besten man nimmt 2 Pflaster die man von beiden Seiten aus aneinander klebt, damit der Ohrrand wie ein „Sandwich“ in der Mitte beider Pflaster liegt. Befindet sich die Wunde nicht direkt am Ohrrand, so kann man auch nur ein Pflaster nehmen, das man um die Kante des Ohres umbiegt, sofern die Wunde mit dem Wirkstoff-Kissen in der Mitte des Pflasters komplett abgedeckt wird.
Wir bitten daher all unsere Welpenkäufer die Ohren ihrer Hunde regelmäßig zu kontrollieren und zu pflegen. Sobald die Haut an den Ohrrändern trocken wird oder gar verhärtet, ist Vorsicht geboten und schnelles Handeln gefragt. Hier können verschiedene Salben, Cremes oder Öle Abhilfe schaffen, die Ohrränder schön geschmeidig zu halten. Wir benutzen reine Propolis-Salbe (vom Imker oder auch alternativ aus der Apotheke), damit haben wir prophylaktisch positive Erfahrungen gemacht. Auch Melkfett mit Ringelblumenextrakt ist hervorragend geeignet.